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28. Januar 2022

Augen-Destress
Entspannungsübungen für den besseren Durchblick


Stress schadet Augen

Viel zu selten denken wir daran, dass Stress und lange Arbeitstage auf Dauer Augen und Sehkraft schädigen können. Auch Praxisheldinnen sind gefährdet. Sie verbringen für die Dateneingabe viel Zeit vor dem PC, müssen gleichzeitig den Dialog mit den Patienten führen sowie den Ärzten assistieren und „nebenher“ auch noch den restlichen Bürokram erledigen. Und zu allem Überfluss sitzt ihnen auch noch die Zeit im Nacken! Die Folgen: Der Blick erstarrt, der Atem ist flach, die Schultern sind angezogen, die Körperhaltung verkrampft. Trockene Luft und die Maske tun ihr Übriges. Die Augen werden müde und gerötet, oft kommen noch Kopfschmerzen hinzu. Zeit zum Trinken, eine kleine Pause? Fehlanzeige, denn da steht ja schon der nächste Patient an der Rezeption …


Destress für die Augen

Hilfe naht mit Claudia Scheible-Dimou. Die Augenoptikerin und ganzheitliche Sehtrainerin aus St. Georgen im Schwarzwald sorgt seit über zehn Jahren mit ihrem erprobten CSeye-fit-Konzept für wirksamen und nachhaltigen Augen-Destress. Mit einer Kombination aus verschiedenen Entspannungstechniken verschafft sie gestressten Augen Erholung und Stärkung. „Mit meinen selbsterprobten CSeye-fit-Destress- Impulsen hoffe ich, euch, liebe Praxisheldinnen, positiv unterstützen zu können“, sagt Claudia Scheible-Dimou. „Ich bin selbst auch in einer Augenarzt Praxis tätig. Deshalb weiss ich genau, welchem visuellen Stress wir alle ausgesetzt sind“, berichtet die Augentrainerin. Bei ihren Übungen setzt sie auf einen ganzheitlichen Ansatz, der auch einen klaren Blick auf sich selbst und für die eigenen Wahrnehmungen eröffnet. „Denn wer klarer und entspannt sieht, sieht achtsamer das Schöne,“ betont die Expertin für gutes Sehen. „Als liebevolle Mutter gönne ich mir und meiner Tochter regelmässige Augenpausen und Visualisationen“, verrät Claudia Scheible-Dimou.

Im Interview hat uns die erfolgreiche Visualtrainerin ihre besten Tipps und Tricks für die Augengesundheit verraten. Die Techniken dienen einer nachhaltigen Verbesserung der Augengesundheit und sind auch notfallmässig einsetzbar, wenn einmal nichts mehr geht.


Hilfe bei trockenen Augen

„Zu viel Naharbeiten“, erklärt Scheible-Dimou, „führt zum Starren, die Augen werden gross und lange aufgehalten, die Blinzelrate herabgesetzt. Die Augen werden trocken und nicht genügend mit Tränenfilm versorgt“. Um diesen Kreislauf der Konzentration zu unterbrechen und die Produktion der Tränenflüssigkeit anzuregen, rät die Eyecare-Spezialistin zur Übung „wütende Augen“, bei der man bewusst und mit komplettem Lidschluss mehrmals stark blinzelt.

  1. Setzen Sie sich gerade hin, Bauchatmung, Kopf geradeaus. Merken Sie sich einen Punkt mittig über sich (Lampe, Deckenkante).
  2. Kopf bleibt gerade, nur die Augen bewegen sich.
  3. Augen fest zusammenkneifen (kompletter Lidschluss), alle Muskeln rund ums Auge müssen sich beteiligen (Mimik!).
  4. Dann schlagartig öffnen und auf den Fixpunkt über sich schauen.

Mindestens fünf Wiederholungen, mehrmals am Tag und idealerweise einmal pro Stunde durchführen.


„REBOOT“: Augen schliessen, neu starten

  1. Schliessen Sie die Augen und lassen Sie die Atmung fliessen.
  2. Legen Sie die Hände so über die Augen, dass kein Licht mehr in die Augen fällt. Dabei darauf achten, dass die Atmung durch die Nase nicht behindert wird und kein Druck entsteht.
  3. Bleiben Sie in dieser Stellung für 30 Sekunden, bis Sie keine Helligkeit/Nachbilder/Umrisse wahrnehmen.
  4. Entspannen Sie bewusst nacheinander die Gesichtsmuskeln, die Augen, die Schultern, Arme und Hände.
  5. Geniessen Sie das Gefühl, jetzt einmal nichts sehen und erkennen zu müssen.
  6. Achten Sie beim Öffnen der Augen auf das gedämpfte Umfeld.

Akupressur nach anstrengender Arbeit

Diese Übung nutzt die kraftvolle Wirkung der Akupressur. Der Notfall-Punkt befindet sich im Bereich Augenbrauen und Nasenrücken. Hier erstarren die Gesichtsmuskeln beim angestrengten Arbeiten ebenso wie der Blick. „Innerhalb kürzester Zeit“, so Claudia Scheible-Dimou, „hilft dieser Trigger-Punkt, alles zu lösen, den Blick wieder zu lockern und die Gesichtspartien zu entspannen“.

  1. Gegebenenfalls Brille entfernen und sanft mit den Händen 3 x über die Stirn reiben.
  2. Beide Daumen an der Nasenwurzel anlegen, die Fingerkuppe passt perfekt an den Schädelknochen (Hände = Geweih), danach Finger entspannen.
  3. Drücken Sie nicht den Augapfel, sondern nach oben Richtung Augenbrauen.
  4. Ellenbogen können auf dem Tisch abgestützt werden.
  5. Trigger Punkte mindestens 10 Sekunden halten.
  6. Selbst den Druck und die Intensität steuern.

Müde Augen ab auf die Augenachterbahn

  1. Schauen Sie auf einen Stift und führen ihn zur Nase hin und wieder weg. 8 x wiederholen, erst sehr langsam, nach und nach etwas schneller.
  2. Jetzt eine Augenachterbahn in die Luft zeichnen. Dabei mit der Hand vor dem Köper eine liegende Acht nachempfinden. Mit den Augen der Achterbahn folgen, ohne „Sprünge“ zu machen. Der Kopf bleibt stabil, nur die Augen bewegen sich.
  3. Wenn das in alle Richtungen gelungen ist, darf auch der Kopf kreisen.
  4. Danach den ganzen Körper schön fliessend in die Schleifenbewegung mitnehmen.

„Daumentor“: intensives Augentraining

Sehen beide Augen im Team oder macht schon eines davon Feierabend? „Unter visuellem Stress können einseitige, schiefe Körperhaltungen auch die homogene Funktion der Augen beeinträchtigen“, warnt die Augen-Expertin und rät zu dieser Übung:

  1. Aufrechte Haltung, Blick geradeaus, Daumen oder Stift auf Nasenhöhe, mittig vor den Augen in etwa 40 cm Entfernung halten.
  2. Direkt dahinter (eine Linie) einen Gegenstand platzieren.
  3. Schauen Sie auf den Daumen: Können Sie den Gegenstand dahinter überhaupt noch wahrnehmen?
  4. Nein? Dann etwas näher zusammenrücken. Ja? Weiter geht’s.
  5. Das rechte Auge schliessen, dann das linke, um den Gegenstand hin und her springen zu lassen.
  6. Ist der Abstand (Sprung) gleich?
  7. Beide Augen öffnen, Konzentration auf den Daumen, der Gegenstand verdoppelt sich.
  8. Den Daumen langsam Richtung Nase führen, den Blick halten.
  9. Wie fühlt sich das an? Kann der Daumen bis zur Nase geführt werden und der anvisierte Gegenstand als Doppelbild gehalten werden?

Im Einzelcoaching oder in Gruppenseminaren in Deutschland, Österreich und der Schweiz hilft Claudia Scheible-Dimou gestressten Augen. Auch in ihrer Freizeit beschäftigt sich die Visualtrainerin gerne mit der Ganzheitsmedizin und beherzigt selbst einen wichtigen Rat: den Augenblick geniessen. Am liebsten tut sie das beim Reisen. „Zu meinen Lieblingsorten gehört der Zürisee. Ich liebe es, den Blick über das Wasser schweifen zu lassen, “ schwärmt Scheible-Dimou. Weitere Informationen zu CSeye-fit gibt es unter www.cseye-fit.de.